
Unsere
Reise in die Vergangenheit, beginnt in der Kreidezeit, vor ca. 65
Millionen Jahren. Das ist die Zeit, als die Ära der Dinosaurier
zu Ende ging und die Säugetiere die Erde bevölkerten. Anfang
des Tertiärs, im Paläozän, entwickelten sich aus ursprünglich
primitiven Säugetieren, eine Menge neue Familien. Sie unterteilten
sich in verschiedene Arten, darunter auch die ersten Raubtiere. Sie
hatten vor 60 Millionen Jahren, noch starke Ähnlichkeit mit Insektenfressern.
Man vermutete, dass die ersten ihrer Art auf Bäume lebten. Sie
besaßen kurze Beine und Pfoten mit ausgeprägten Krallen,
wie auch einen langen Schwanz. Die Größe konnte sehr unterschiedlich
sein, es gab Arten die klein waren wie ein Wiesel und andere erreichten
die Größe eines Schäferhundes. Die für uns bedeutendste
und wichtigste Art, sind die Miaciden. Ein bedeutsamer Unterschied
zu ihren Vorfahren, waren ihre mächtigen Reißzähne.
Diese sind charakteristisch für Raubtiere. Miaciden waren sehr
erfolgreiche und geschickte Jäger. Aus ihnen entwickelten sich
vor ca. 40 Millionen Jahren, im Paläozän, verschiedene Gruppen.
Sie spalteten sich auf in die Gruppe der Nimravidae (oder Paläofeliden),
die sich zu schwerfälligen Tieren entwickelten und in die für
uns interressanten Felidae (oder Neofeliden). Sie entwickelten sich
mit der Zeit zu Proailurus, die weiterentwickelten zu Pseudaelurus.
Diese wiederum spalteten sich im Miozän in zwei Abzweigungen.
Die eine Abzweigung entwickelte sich zu Tieren mit Säbelzähnen,
die man wiederum in zwei Gruppen teilen kann. Zum einen die etwas
leichter gebauten Machairodus und die Homotherium. Und zum anderen
die schwer gebauten Megantereon und den bekannten Smilodon (der Säbelzahntiger).
Sie besaßen große, markante Eckzähne, Säbelzähne.
Sie waren dolchartig und von extremer Länge. Sie konnten mit
ihren Säbelzähnen sogar Mammuts überwältigen.
Doch einen Nachteil hatten sie, sie waren nicht sehr geeignet für
die Jagd und man vermutet das, dass auch der Grund für ihr Aussterben
war. Dies liegt ca. 13000 Jahre zurück und auch die anderen Säbelzahnkatzen,
starben ende des Pliozän oder spätestens Anfang der Eiszeit,
die 15000 Jahre zurückliegt, aus.
Der andere Zweig entwickelte sich erfolgreicher und er teilte sich
schließlich in unsere noch existierenden drei Hauptgruppen der
Felidae. Sie umfasst die Pantherinae, das sind unsere heutigen Großkatzen,
wie z.B. Löwen, Tiger usw. Großkatzen besitzen die Fähigkeit
zu BRÜLLEN. Diese Lautäußerung ist aufgrund der anatomischen
Besonderheit, die Zuordnung und das Unterscheidungsmerkmal der Großkatzen.
Der Grund des Brüllens, ist eine unvollständige Verknöcherung
des Zungenbeins. Dieses ist U-förmig und verbindet die Rückseite
des Schädels mit dem Kehlkopf und der Luftröhre. Statt eines
verknöcherten Zwischenast des Zungenbeins, ersetzt durch ein
elastisches Band. Das bewirkt eine höhere Beweglichkeit des Kehlkopfes
und die Katze erlangt die Fähigkeit zu BRÜLLEN. Alle anderen
Katzen, die ein verknöchertes Zungenbein besitzen, sind nicht
in der Lage zu brüllen, sie unterhalten uns mit dem klassischen
Miau. Es gibt, wie wohl auch überall, die Sonderfälle, wo
eine Klassifizierung noch nicht ganz klar ist, aber darauf gehen wir
später im Einzelnen ein. Die anderen Familien sind die Acinonyx,
sie besteht einzig und allein aus den Geparden. Er unterscheidet sich
in vielen Punkten von unseren anderen Groß- und Kleinkatzen,
doch der wahrscheinlich wichtigste Unterschied ist, dass er nicht
in der Lage ist, seine Krallen vollständig einzuziehen. Die dritte
und für uns wichtigste Gruppe, sind die zahlreichen Vertreter
der Felinae. Diese Gruppe umfasst alle kleineren Wildkatzen und unsere
Haus- und Rassekatzen. Die Geburtsstunde der Felinae begann schon
in der Epoche des Miozäns.