Augen
Beschäftigen
wir uns nun mit dem was uns an den Katzen schon immer am meisten fasziniert,
die leuchtenden Katzenaugen. Katzen verfügen über ein ausgezeichnetes
Sehvermögen, sowohl bei Tage und vor allem auch in der Nacht.
Doch bei völliger Dunkelheit vermag auch ein Katzenauge nichts
zu sehne. Das ist purer Aberglaube. Die Katze besitzt lediglich die
Fähigkeit, auch den kleinsten Lichteinfall perfekt auszunutzen.
Aber beschäftigen wir uns erstmal mit seinem Aufbau. Mit der
durchsichtigen Hornhaut, wird das Licht eingefangen. Die übrige
Hornhaut und die Lederhaut bilden das Weiße vom Auge und umhüllen
den Augapfel. Diese sind robust und dick. An ihrer hinteren Wand,
ist die Öffnung, wo der Sehnerv durchläuft. Da ein Teil
der Hornhaut durchsichtig ist, kann man die Iris und die Pupille sehen.
Die Iris ist die bunt gefärbte Regenbogenhaut, in ihr kann je
nach Augenfarbe, mehr oder weniger Pigment abgelagert sein. Sie ist
nur der sichtbare Teil einer stark durchbluteten Membran, der Adernhaut.
Bei einem Vollalbino (cc), ist kein Pigment mehr vorhanden und das
Auge ist rot, weil das Blut was durch die Adern fließt durchscheint
und somit sichtbar ist. Meist ist aber noch ein wenig Pigment vorhanden
und lagert in der hinteren Schicht, wodurch das Auge blau erscheint.
Bei Kitten ist auch erstmals nur die hinterste Schicht pigmentiert
und mit dem Alter lagert sich dann weiteres Pigment an, dann wechseln
die Babyblauen Augen in die spätere Farbe über. Bis der
Vorgang abgeschlossen ist kann es 1 Jahr dauern. Die Adernhaut kleidet
die Innenwand der Lederhaut gänzlich aus und ist fest mit ihr
verbunden. Im hinteren Bereich, ist sie allerdings erheblich dichter
und enthält, dass Tapetum Lucidum. Dieses ist ein Organ und enthält
Guanidinpigmente. Es ist zuständig, um das Licht voll auszunutzen.
Es reflektiert den kleinsten eintreffenden Lichtstrahl und verleiht
der Katze die Fähigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen,
trotzdem eine gute Sicht zu haben. Das verleiht auch dem Katzenauge,
dass berühmte leuchten. In der Mitte der Iris befindet sich die
Pupille. Sie nimmt jeden Lichtstrahl auf und regelt den Lichteinfall
auf die Netzhaut. Desto mehr Lichteinfall, desto kleiner zieht sich
die Pupille zusammen und wird zu einem schmalen Schlitz. Bei Dunkelheit
wird sie kreisrund. Ist die Beleuchtung mittelmäßig, nimmt
die Pupille die Form einer Linse an. Zwischen der Iris und der Hornhaut
befindet sich die vordere Augenkammer, die mit einer klaren Flüssigkeit
gefühlt ist. Dieses so genannte Kammerwasser, sorgt mit einem
ausbalancierten Druck, für die Funktionsfähigkeit des Auges.
Hinter der Iris, befindet sich die Linse. Sie hat einen Durchmesser
von 12-13mm. Dieses Maß zu urteilen, hat sie im Vergleich mit
anderen Säugetieren eine enorme Größe. Sie ist von
Muskeln umgeben, die sie halten und durch Kontraktionen eine Wölbung
der Linse hervorrufen. Diese Funktion ist nötig um der Netzhaut
ein genaues Bild zu vermitteln. Trifft Licht ins Auge, passiert es
erst die Hornhaut, dann die vordere Augenkammer, danach geht es weiter
durch die Pupille, dann durchquert sie die Linse und den Glaskörper,
der mit einer lichtdurchlässigen Masse, dem Kammerwasser gefüllt
ist, um letztendlich auf die Netzhaut zutreffen. Diese zeigt das gesehene
auf dem Kopf, das Gehirn dreht das gesehene aber wieder richtig um.
Wie schon erwähnt ist die Netzhaut stark mit der Adernhaut verbunden,
diese ist mit vielen Zäpfchen und Stäbchen ausgekleidet.
Es sind die Lichtsinneszellen, die die Lichteindrücke wahrnehmen
und über den Sehnerv, an das Gehirn leitet. Katzenaugen haben
mehr Stäbchen, diese sind zuständig für das Helldunkelsehen.
Die weniger anwesenden Zäpfchen sind für das Farben sehen
verantwortlich. Das die Katze auch bei minimalen Lichteinfall noch
eine gute Sicht hat, bewirken also das, schon erwähnte Tapetum
Lucidum und die Stäbchen. Um die Sehkraft einer Mieze zu untersuchen,
wird der Augenhintergrund betrachtet. Dazu werden spezielle Augentropfen
benutzt um die Pupille zu weiten. Bei Tieren die immer eine weit geöffnete
Pupille haben, kann man davon ausgehen, dass das Tapetum Lucidum fehlt
und oft liegt in diesem Fall auch Taubheit oder Gehörfehler vor,
da es einen Zusammenhang gibt. Man sollte dies von einem Tierarzt
untersuchen lassen. Kommen wir zu den Liedern. Katzen haben drei davon,
ein oberes, ein unteres und eins seitliches Lied, was sich von innen
nach außen schließt. Diese haben die Aufgabe das Auge
zu schützen. Das dritte Lied, wird auch Nickhaut genannt. Es
ist weiß und befindet sich im inneren Augenwinkel. Droht Gefahr
wird sie blitzschnell geschlossen. Manchmal wenn unsere kleinen Fellnasen
schlafen oder dösen, kann man beobachten, dass die üblichen
Lieder etwas geöffnet sind und die Nickhaut wird sichtbar. Durch
den Liederschlag, also das Öffnen und Schließen der Lieder,
wird das Auge befeuchtet und somit gereinigt. Die Augenoberfläche
und das innere der Lieder, sind von einer durchsichtigen Membran umgeben,
sie nennt sich Bindehaut. Diese wird ständig von Flüssigkeit
umspült. Diese Tränenflüssigkeit fließt durch
eine sehr kleine Öffnung, die sich im inneren Augenwinkel befindet,
ab. Sie wandert dann in den Tränen-Nasenkanal und weiter zu den
Nasenflügeln, die ebenfalls von ihr befeuchtet werden. Hat eine
Katze ständig tränende Augen und zeigt sonst keine Krankheitsanzeichen,
kann es sein, dass ein Tränenkanal zu ist. Man sollte dies dann
von einem Arzt untersuchen lassen. Ist ein Tränenkanal zu, besteht
die Möglichkeit ihn zu durchspülen.
Katzen werden mit geschlossenen Augen geboren, sie öffnen sich
in der Regel nach ein bis zwei Wochen. Es ist auch schon mal vorgekommen,
dass ein Kitten bei Geburt schon die Augen geöffnet hat oder
sie schon nach wenigen Tagen die Augen öffnen um zu schauen was
so los ist ;o) Dies ist aber nicht die Regel. Und trotz das die Augen
beim Neugeborenen geschlossen sind, können sie Hell und Dunkel
deutlich unterscheiden. Was ich noch unbedingt erwähnen möchte
ist das bei sehr jungen Katzen, sich in den ersten Wochen, auf keinen
Fall mit blitz fotografiert werden soll.