All
unsere Haus- wie auch Rassekatzen stammen ursprünglich von ungefähr
drei oder vier Kleinkatzenarten ab. Nahe liegt die
Abstammung von der Afrikanischen Wildkatze, die bekannt ist untern
der Bezeichnung Falbkatze (Felis silvestris lybica) es ist eine weitere
Unterart der Wildkatze, der Rohrkatze (Felis Chaus) und der europäischen
Wildkatze (Felis silvestris). In Betracht kommt auch noch der Manul
(Otocolobus manul) Bis heute kann niemand den genauen Zeitpunkt bestimmen,
wann die Katze zu unserem Haustier wurde. Sicher weiß man aber,
dass diese sich selbstbewussten Geschöpfe, sich freiwillig uns
Menschen angeschlossen haben. Dieses kann kein anderes Haustier, von
sich behaupten. Die Katze kann aus freien Stücken und sie machte
es, weil sie davon profitierte. Wir Menschen duldeten sie nicht einfach
nur, sie war herzlich willkommen, da sie Kornspeicher und Scheunen
Mäusefrei hielt. Sie ist übrigens das jüngste Haustier,
aber heute auch das beliebteste. Aber nun blicken wir erstmal wieder
ein paar Jahrtausende zurück und zwar befinden wir uns noch weit
v. Chr. in Ägypten. Das erste Mal als man die Worte für
Kater und Katze niederschrieb, war es 2300 v. Chr. Diese zwei Worte
entzifferte man als Mint, für Kater und Miu für Katze. Die
Ägypter schätzen die Katzen besonders und sahen wie nützlich
sie waren. Bald lockten sie die noch wilden Katzen mit Futter an,
dass war der Anfang vom Wild- zum Haustier. Es war aber auch nur der
erste Schritt, denn ein Tier, was in der Wildnis aufwächst, behält
ihr Lebenslang die natürliche Scheu und lässt sich nicht
domestizieren. Dafür muss, dass Tier schon von klein an, den
engen menschlichen Kontakt haben und von ihm aufgezogen werden.
2000
v. Chr. War sie bereits domestiziert und heimisch in Haus und Hof
der Ägypter. Etliche Grabmale und Funde von mumifizierten Katzen
belegen, dass sich die Ägypter sehr zu diesen leisen Jägern
auf samtenen Pfoten, hingezogen fühlten.
Die Blütezeit der Katze begann 1800 v. Chr. Sie wurde nun nicht
mehr bloß hoch geschätzt, für ihre Dienste als Ratten-
und Mäusefänger, in den Kornspeichern, wovon für die
Ägypter Wohl und Wehe abhing. Nein sie wurde nun verehrt und
sogar vergöttert. Man fand auf eingerichteten Katzenfriedhöfen
in Bubastis, Siut und Beni Hassan viele Opfergaben, in Form von Katzenfiguren
aus Bronze oder Keramik, Katzenspielzeug, Nahrung und man fand sogar
einbalsamierte Mäuse. Die verstorbenen Katzen, waren ebenfalls
einbalsamiert worden und ihre Särge waren prunkvollen Kostbarkeiten
verziert. Die zurück gelassenen Familien, rasierten sich die
Augenbraun um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Man konnte aus diesen
Funden sogar feststellen, dass man damals schon Katzen gezielt gezüchtet
hat. Beweisen ließen sich es anhand von Skelett- und Gebissveränderungen,
wie auch Abweichungen der Pigmentierung des Haarkleides, von der ursprünglichen
Wildform. Da Katzen in früheren Zeiten nicht so fruchtbar waren
wie heute, steigerte dies ebenfalls ihren Wert und zwar dem finanziellen.
Dazu kam, dass sie das Statussymbol der Ägypter wurde und sie
ihr Heiligtum für sich behalten wollten, wurde ihre Ausfuhr strengstens
verboten. Obwohl die Ägypter die Katze so schützten und
sogar die Todesstrafe, auf die Ausfuhr setzten, gelang es einigen
doch, diese kostbaren Geschöpfe in ihr Land zu schmuggeln. Die
meisten taten dies aber bloß wegen ihrer treuen Dienste beim
Mäuse vertilgen. Nicht aber weil sie sie ebenfalls so schätzten,
wie die Ägypter. Mit den Schiffsleuten verbreitete sich die Katze
dann sehr schnell. Sie gelangte zu allererst nach Griechenland. Man
schaffte es einige Paare Falbkatzen (Felis silvestris lybica) per
Schiff rüber zu schmuggeln. Die Ägypter versuchten sogar
mit Hilfe Beauftragter, geschmuggelte Katzen aus den Mittelmeerländern
zurückzukaufen. Doch die wenigen Katzen paarten sich und verbreiteten
sich weiter bis nach Rom. Asien wurde als nächstes von Katzen
erobert.
Durch Kaufleute gelangten sie so um 800 v. Chr. Nach China und von
da aus ging es weiter nach Indien.
Glücklicherweise sind Katzen extrem anpassungsfähig und
entwickelten und vermehrten sich überall prächtig. Egal
ob als Wildkatze oder als geliebte Hauskatze.
In Ägypten trat nun die Göttin Bastet in den Vordergrund
des Katzenkults, etwa um 580 v. Chr. Sie stand für Fruchtbarkeit,
Mutterschaft und für die Weiblichkeit. Sie war auch als Bast,
Pasht oder Oubastis bekannt. Ursprünglich besaß sie einen
Löwenkopf. Der Legende nach war sie die Tochter von Re. Re war
der unterägyptische Gott der Sonne. Nach einem Streit ging Bastet
fort und wusch sich im Nil bei Philae, den Zorn ab. Dabei verwandelte
sie sich in eine Gestalt mit Katzenkopf. Priester waren inzwischen
für das wohl der im Tempel lebenden Katzen zuständig. Sie
wurden hart bestrafft, wenn sie ihre Aufgabe vernachlässigten.
Die Ägypter verloren 525 v. Chr. Sogar eine Schlacht, weil der
König Kambyses von Persien lebende Katzen auf die Schilde seiner
Soldaten binden ließ. Wie vom Persischen König erhofft,
gab sich der Pharao Psammetich der III sofort kampflos geschlagen
und ließ die Perser einfach so in Perlusium einziehen. So sehr
achtete und verehrten die Ägypter die Katzen.
Die Falbkatze (Felis silvestris lybica) begann eine weitere Kajere
in ihrem Ursprungsland, bei den Araban. Dies geschah etwa 500 n. Chr.
Die Samtpfoten errangen bei ihnen das gleiche ansehen, wie das ebenfalls
hochgeschätzte Pferd.
400 n. Chr. Erreichten die Katzen nun auch die britischen Inseln.
Man vermutet, dass sich die afrikanischen Katzen (Felis silvestris
lybica), auf der weiten Reise, in Richtung Norden, mit den europäischen
Wildkatzen (Felis silvestris) paarten. In Europa spielte die Katze
nie so eine große Rolle. In Südeuropa hielt man zum Schutz
des Getreides, Fettchen und Schlangen. Sowohl in Europa, wie auch
in Japan gab es auch vor der Einfuhr Wildkatzen, doch erst die Nachfahren
der afrikanischen Samtpfote wurden als Haustier gehalten. Sie verpaarten
sich nun sowohl mit, wie auch ohne menschliche Hilfe fort.
In Amerika hielt die Falbkatze (Felis silvestris lybica) so um 1000
n. Chr. Einzug. Sie kam mit den Wikingern an. Amerika hat übrigens,
die meisten Wildkatzenarten.
In
China erlangte die Katze auch göttliche Bewunderung, doch dies
schlug um als sie behütet und versorgt wurde, denn die überfütterten
Luxusmiezen hielten es logischerweise nicht mehr für nötig,
in den Bibliotheken, Vorrats- und Seidenkammern auf Ratten- und Mäusefang
zu gehen. Wofür auch wenn sie so gut gefüttert wurden. Doch
dies führte dazu, dass sie von der hochgeschätzten Neko,
zu Nekomata der verhasste Dämon wurde. Warum auch immer sahen
die Chinesen den Schwanz der Katze als Unglück an und hatten
die splinige Idee, dass sie Katze sich nachts in eine Schlange verwandelte
und man kopierte einfach zahlreiche Schwänze. Schwanzdeformationen
waren besonders beliebt und wurden gezielt weiter gezüchtet.
1602 wurde dem, durch ein kaiserliches Dekret ein Ende gesetzt. Jetzt
wurde zwar nicht mehr kopiert, doch da gab es bereits schon etliche
weiter gezüchtete Mutationen. Auch die Farbe spielte für
die Chinesen eine große Rolle. So waren dreifarbige Katzen die,
die einem Glück bringen. Die höchst seltenen dreifarbigen
Kater wurden sogar vergöttert.
Ein paar Jahrzehnte später war auch die Falbkatze (Felis silvestris
lybica) dort heimisch. Nicht ganz so glücklich verlief die Ankunft
im 19.Jahrhundert in Australien. Dies war der letzte Kontinent auf
dem sie sich erfolgreich ansiedelte. Die dort lebenden Tierarten kannten
keine Katzen, da es dort bis dahin keine einheimischen Wildkatzen
gab. Daher hatten sie keinerlei Schutzfunktionen entwickelt um so
einem erfolgreichen Jäger zu entkommen. Dies führte leider
zur Ausrottung vieler Arten.
Der Islamische- und auch der Hinduglaube sahen in der Katze auch eine
Halbgottheit. Die Ägypter und die Chinesen vergötterten
sie ja ebenfalls, doch das Christentum tat dies nicht.
Seltsamerweise spaltete die Katze schon immer die Menschheit, die
einen bewunderten und verehrten die Schönheit, ihr unabhängiges
Wesen, das weiche Fell, einfach alles an ihr, sie war ein zahmes Raubtier.
Die anderen hasten sie richtig und fürchteten sich vor ihr, sie
sahen in ihr den Dämon, denn ihr Verhalten war besonders und
man kannte so etwas von keinem anderen Tier. Denn Katzen können
einen auch schon mal mit totaler Ignoranz begegnen. Der Hund hingegen
hört aufs Wort, doch bei Katzen ist es eher umgekehrt, da hört
der Halter eher auf die Katze. Sie bestimmt wann Schmuse-, Spiel-,
oder Schlafenszeit ist. Sie galt daher für mache als falsch,
hochmütig, hinterlistig und bösartig. Dazu kamen noch die
unheimlichen und damals unerklärlichen phosphorisierenden Augen
der Katze, die komische Pupille verändert sich und dann kam noch
das außergewöhnliche Talent dazu, dass sie unerklärlicherweise
hohe Stürze unversehrt überlebte. Allgemein war sie sehr
zäh und das kam zu der Aussage, dass Katzen 9 Leben haben.
Schwanken
wir in der Zeit noch mal zurück ins 13 Jahrhundert, da kam für
die bisher hochgeschätzte Samtpfote, die schlimmste Zeit in der
Geschichte. Aus dem Osten hatte sich in Europa die Pest eingeschleppt.
Sie kam in Form von Ratten, bzw. mit den Flöhen die auf ihnen
lebten rüber. In den Abfällen der Städte und Dörfer
fanden sie ein Paradies um sich zu vermehren und um die Pest auszubreiten.
Warum auch immer, schob man die Schuld an der Katastrophe ausgerechnet
den Katzen zu, denen die hätten helfen können die Rattenplage
und damit die Pest einzudämmen. Der Mönch Berthold beschuldigte
die Katze. Er verkündete, aus ihrem Atem käme der schwarze
Tod. Sie würde, wenn sie aus einem Brunnen trinkt, dass Wasser
verpesten. Es machte sich Angst und Hass auf die Katzen breit. Besonders
fürchtete man die schwarzen Katzen. Und da Katzen mit ihrer Sonderbaren
Art schon immer mit Mystik in Verbindung gebracht wurden, setzte man
im Mittelalter, dem Zeitalter der Hexenverbrennung, ihnen gleich.
Es wurden ganze Roste öffentlich aufgestellt und die Katzen wurden
am lebendigen Leib verbrannt, wie damals auch die „Hexen“.
Es gab sogar Leute, die den Beruf, Johannisfeuerkatzenfänger
besaßen und ausübten. Etliche Katzen, eigentlich alle die
man in die Finger bekam, wurden verbrannt und wenn nicht das, dann
wurden sie gesteinigt, erhängt oder erschlagen. Die öffentliche
Katzenverbrennung beendete glücklicherweise Ludwig der XIV. Doch
der Katzenhass und ihre Verfolgung, gingen noch weiter. Bis endlich
Erreger der Pest nachwiesen wurde. Dies geschah 1894 von A.E. Yersin
und S. Kitasato. Nach dieser Enddeckung begann der Aberglaube sich
langsam abzubauen.
Nach einiger Zeit, wurde sie wieder die geschätzte und lieb gewonnenen
Schmusetiger der Menschen, auch in Europa. Nach einer Weile waren
sie als Mäusefänger überflüssig, denn die Chemie
beseitigte sie noch Effektiver. Doch da hatte sich die Katze, auf
leisen Pfoten schon so doll in unsere Herzen geschlichen, dass sie
als Haustier nicht mehr wegzudenken ist und der Katzenwahn hat sich
bis heute noch gesteigert. Heute werden mehr verschiedene Rassen und
Varianten gezüchtet, als je zuvor. Doch es wird bei der Katze
nie wirklich krasse äußere Veränderungen zu erwarten
sein, so wie es bei Hunden der Fall ist. Eine Katze egal ob wild oder
edelblütig, wird immer als solche sofort erkennbar sein. Denn
ihre Genetik und damit optimale Anpassung an die Natur, hat sie so
perfekt ausgestattet, dass schwerwiegende Änderungen wie z.B.
extreme Größeunterschiede von der Natur nicht zugelassen
werden. Die Rassen unterscheiden sich meist von verschiedenen Felllängen,
Fellstruckturen, Farben Typen, sprich den Körperbau ob rundlich,
kräftig, schlank, cooby, orientalisch, ursprünglich, mit
runden, breiten Kopf und kurzer Nase, oder schmalen, länglichen
Kopf mit großen Ohren usw. Es existiert aber nicht so eine Vielzahl
und extreme Unterschiede, wie beim Hund. Die Katze wird allerdings
auch noch nicht so lange gezielt gezüchtet, doch wie gesagt,
ihr Erbgut macht solche Extremzüchtungen auch unmöglich
und ich denke, dass ist auch gut so. Die Katze ist und bleibt auch
immer eine und kein Mensch kann das ändern oder sie beherrschen.