Polycystic
Kidney Disease (PKD)
PKD
ist eine erbliche Nierenerkrankung, sie wird dominant vererbt, das
bedeutet das es ausreicht wenn ein Elterntier von PKD betroffen ist
um es an die Nachkommen weiter zu geben. Man hat da es dominant vererbt
wird die Sicherheit bei Verpaarung zweier PKD freien Tieren, dass
die Krankheit bei keinem Kitten auftritt. Die Krankheit kann also
nicht unbemerkt über mehrere Generationen mitgeschleift werden.
Das ist für die Zucht eine sehr wichtige Information und macht
es einfacher die Krankheit zu eliminieren. Die Krankheit entwickelt
sich langsam, und zeigt sich erst im höheren Katzenalter die
Zysten bestehen allerdings von Geburt an. Die Größe der
Zysten kann zwischen 1 mm und mehreren cm variieren, wobei ältere
Katzen größere und auch mehrere Zysten aufweisen. Die Probleme
beginnen wenn die Zysten anfangen zu wuchern und allmählich die
Nieren vergrößern und damit nach und nach die Nierenfunktion
beeinträchtigen. Die Krankheit endet schließlich mit Nierenversagen.
Klinische Anzeichen dafür sind beispielsweise Depressionen, fehlender
oder verringerter Appetit, außergewöhnlicher Durst, ungewöhnlich
hoher Harnabsatz und Gewichtsverlust. Die Unterschiede wann und wie
schnell betroffene Katzen die PKD entwickeln sind hoch, es kann sogar
vorkommen das eine betroffene Katze an einer anderen Ursache stirbt,
bevor die PKD anfängt ihre Zysten zu entwickeln. Wenn sie anfangen
sich zu entwickeln ist auf jeden Fall mit Nierenversagen zu rechnen,
die Katze wird nicht mehr genesen. Eine spezielle Behandlung bei dieser
Krankheit gibt es nicht. Die Behandlung ähnelt der von chronischen
Nierenversagen aufgrund anderer Ursachen. Die Behandlung beinhaltet
eingeschränkte Protein reduzierte Diät, jedoch unter Verwendung
eines biologisch hochwertigen Proteins, diätgemäß
Phosphor-Beschränkung, immer verfügbares frisches Wasser,
da die Katze nun mehr Flüssigkeit zu sich nimmt. Gebrauch von
Phosphatbindern und falls erforderlich eine Behandlung von Anämie.
Die Krankheit ist allerdings nicht ansteckend, sie wird nur durch
Vererbung weitergegeben. Man kann mit einem Alter von 10 Monaten per
Ultraschalluntersuchung eine PKD Erkrankung mit einer Sicherheit von
98% feststellen. Jedoch ist zum schallen ein hochwertiges Ultraschallgerät
erforderlich, es ist daher nicht in jeder Tierarztpraxis machbar.
Erkundigen sie sich am besten bei einer nahe gelegenen Tierklinik
ob sie ein geeignetes Gerät zur Verfügung haben.
Hypertrophe
Kardyomyopathie (HCM)
HCM
ist eine Herzerkrankung die dominant, wie auch rezessiv vererbt werden
kann. Die Krankheit bewirkt eine Vergrößerung der linken
Herzkammer (Ventrikel), die sowohl global als auch regional sein kann,
eine Vergrößerung der Papillarmuskeln, eine systolische
Vorwärtsbewegung der Mitralklappe (systolic anterier movement,
kurz SAM) und schließlich eine Vergrößerung der linken
Herzkammer und letztendlich Herzschwäche und Herzversagen. Das
SAM führt übrigens zu einem abnormen Blutrückfluss
durch die Mitralklappe während der Austreibungsphase bzw. Kontraktionsphase
und bewirkt ein Herzgeräusch.
Klinische Anzeichen sind erst spät zu erkennen, wenn die Krankheit
schon weit fortgeschritten ist. Der Tod durch HCM kann durch 3 Mechanismen
erfolgen:
• Plötzlicher Herztod hervorgerufen von z.B. Herzrythmusstörungen
oder Kammerflimmern.
• Herzversagen: Symptome dafür sind Herzrasen, beschleunigte
Atmung, Kurzatmigkeit, Lungenödem und Pleuraerguss.
• Thrombenbildung, einerseits im linken Vorhof durch abnorme
Blutflüsse und den Rückstau des Blutes mit Erweiterung
des Vorhofs und verlangsamten Blutfluss, andererseits in der Kammer
bei hochgradiger Erweiterung und Herzschwäche. Die Thromben
im Vorhof können abgelöst und in den arteriellen Kreislauf
verschleppt werden, wodurch der so genannte Saltelthrombus an der
Aufzweigung der Becken -und Beinarterien mit Lähmung der Hinterbeine
zustande kommt.
Eine symptomatische Behandlung ist in der Frühphase mit ß-Blockern
und Diuretika möglich, um das Herz zu entlasten. Man hofft damit
auch die Vergrößerungstendenz der gesunden Herzmuskelzellen
und das damit fatale Herzwachstum zu verlangsamen. Bei manifestierter
Herzinsuffizienz verabreicht man Angiotensin converting enzyme Hemmer
kurz ACE-Hemmer. Es gibt die Möglichkeit die Erkrankung durch
Ultraschall festzustellen. Das geeignete Alter wäre so ab einem
Jahr. Die Untersuchung sollte nicht nur einmal Erfolgen, da sich eine
HCM erst entwickelt und nicht von Geburt an zu sehen ist. Daher wird
angeraten die Untersuchung noch zwei bis dreimal im zeitlichen Abstand
zu Wiederholen. Was noch zu erwähnen ist, es gibt auch eine erworbene
HCM die sich von der erblichen nicht unterscheiden lässt. Sie
kann durch eine Infektion hervorgerufen werden. Allerdings muss die
Infektion bis ins Herz wandern um solche fatalen Folgen herbeizuführen.
Zum Schluss möchte ich noch sagen das es für keinen Züchter
eine Schande ist ein positives Tier zu haben, es ist schön wenn
Züchter den Mut haben ein positives Ergebnis auf ihrer HP zu
veröffentlichen, denn nur wenn man offen mit diesem Thema umgeht
können wir zusammen dafür sorgen gesunde Katzen zur Welt
zu bringen. Es ist auch immer Ratsam seine Stammbäume so weit
es Möglich ist zu studieren, wie natürlich auch der Deckkater.
Blasenerkrankung
Man
erkennt eine Blasenentzündung durch häufiges, drängendes
und schmerzhaftes Harnlassen in kleinen Mengen. Meist an unüblichen
Stellen oder vor der Katzentoilette. Der Urin kann durch Beimischung
von Blut rosa gefärbt sein. Die Katze leckt sich auch auffällig
oft unter dem Schwanz, um das brennen zu lindern. Schwieriger und
oft auch später erkennt man es natürlich bei Freigängern.
Manche Blasenentzündungen entstehen ausschließlich durch
Keime (wie etwa bei einer Kätzin nach der Rolligkeit vorkommen
kann) die der Tierarzt mit Antibiotika behandelt. Tritt eine Blasenentzündung
häufiger auf, kommt der Verdacht auf, das es sich um eine angeborene
Missbildung der Blase handelt, die sich durch Röntgenaufnahmen
feststellen und operativ korrigieren lässt.
Felinen
Urologischen Syndrom (FUS)
Häufig
haben Blasenentzündungen aber komplexere Ursachen, man spricht
dann vom Felinen Urologischen Syndrom (FUS). Es können zwar alle
Katzen daran erkranken, doch vorwiegend und schwererer Form sind kastrierte,
übergewichtige Kater betroffen. Die Symptome ähneln zunächst
denen einer einfachen Blasenentzündung, verschlimmern sich schnell
durch eine Verstopfung der Harnröhre, des Ausführungsganges
der Blase. Harn bleibt in der Blase, die verhärtet und schmerzt,
das schnell zum Tod führt. Beim FUS spielen drei Faktoren eine
Rolle:
-
Die Ursache ist das bei einer geringen Harnmenge das Gehalt an
Mineralien, vor allem an Magnesium und Phosphor steigt. Sie fallen
als Salze aus, vor allem als Struvit, und lagern sich als Sedimente
oder Harngries ab. Besonders gefährdet sind Katzen, die Trockenfutter
von minderer Qualität bekommen, weil es zu wenig Feuchtigkeit
und zu viele pflanzliche Bestandteile enthält, die reich
an Phosphor und Magnesium sind.
-
Der Auslöser ist oft eine Infektion durch Bakterien oder
Viren. Durch die Entzündung entsteht ein Schleim, der sich
mit den mineralischen Ablagerungen verbindet. Als zweiter Auslöser
gilt basischer Urin, der Infektionen und die Ausfällung von
Struvit begünstigt.
-
Ein hoher Risikofaktor besteht wenn der Durchmesser der Harnröhre
sehr gering ist, dann kann sie verstopfen. Dies Erklärt das
häufigere Vorkommen und den schweren Verlauf des FUS bei
kastrierten Katern. Die erste Hilfemaßnahme besteht darin,
das Hindernis mit Hilfe eines Katheters zu beseitigen oder operativ
einen neuen Harngang oberhalb der verstopften Stelle anzulegen,
außerdem muss die akute Nierenschwäche behandelt werden.
Auf
jeden Fall muss der Katzenhalter die Ursache beseitigen um Rückfälle
zu vermeiden. Infektionen werden mit Antibiotika und Entzündungshemmern
behandelt, eine geeignete Diät oder Medikamente säuern den
Urin an. Salze im Futter sorgen dafür, dass das Tier mehr trinkt,
ein geringer Anteil an Pflanzen in der Nahrung vermindert die Phosphor-
und Magnesiumzufuhr. Allerdings kann sogar nach Behandlung über
2 Monate bei Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung zu Rückfällen
kommen. Man sollte also schon im Vorfeld auf wichtige Dinge wie immer
genug frisches Wasser, eine ausgewogene Ernährung und ein qualitativ
hochwertiges Futter achten. Auf dem Futter sollte immer draufstehen
das es Harngrieß vorbeugend ist.
Homoöpatie:
Zur
Vor- und Nachsorge:
Lycopodium D 30 und Magnesium carbonicum D 30 einmal pro Woche
Zur
Auflösung des Harngrieß verabreicht man:
Calcium phosphoriucum D 6 und Natrium phosphoriucum D 6 im stündlichen
Wechsel
Tipp:
- Ein Pulver aus den Wurzeln des Indianerhanfs löst Harngrieß
meist schnell auf.
- Da Katzen oft nicht gern und viel trinken, kann man einen Schuss
Katzen- oder auch Dosenmilch mit ins Trinkwasser geben oder ungewürzten
Fleisch- oder Fischfound. Manche Katzen nehmen auch ihr Dosenfutter
mit viel Wasser verdünnt auf. Ist halt Geschmacksache, testen
sie einfach aus was ihrem Liebling am besten schmeckt.
- FUS Diät Rezept:
- 500g mageren gekochtem Rindfleisch
- 125g roher Leber
- 1 Tasse Reis
- 2-3 Gläser Wasser
- ½ Teelöffel Kalziumchlorid
täglich 5-6 Tage mit füttern
Hauterkrankungen
Haarausfall
Es
gibt Ursachen für Haarausfall, die nicht auf Allergien zurückgehen:
Psychogener
Haarausfall:
Er tritt auf wenn sich eine nervöse Katze zu intensiv putzt.
Hormoneller
Haarausfall:
Er kann auftreten am Ende einer Tragezeit, während des säugen
oder auch nach Kastration. Im Gegensatz zum Haarausfall durch zu starkes
Putzlecken lässt der hormonelle Haarausfall die Haare komplett
ausfallen, wodurch kahle Stellen entstehen. Bei trächtigen und
säugenden Katzen kommt Haarausfall im eigentlichen Sinn selten
vor, eine Ausdünnung des Fells, vor allem am Bauch und den Schenkeln
ist dagegen sehr häufig.
Periaurikulärer
Haarausfall:
Er betrifft die Partie vor den Ohren und ist nicht krankhaft.
Homöopathie:
4 x täglich Calcium phosphoricum D 12 und 4 x täglich Silicea
D 12
in Maul oder zwischen die Ohren träufeln. Die Behandlung ist
anzuwenden bis eine deutliche Besserung eintritt.
Tipp:
Bei merkwürdigem Putzverhalten Bachblüte Crab Apple je nach
Bedarf 4-5 Tropfen 2-4 mal am Tag
Katzenakne
Sie
erkennt man durch kleine schwarze Krusten und Krümel am Kinn,
wo das Haar ausgedünnter ist. Es kann zu Schwellungen und leichten
Schmerzen durch Entzündungen kommen. Es ist aber eine harmlose
Erkrankung, allerdings ist sie sehr hartnäckig, und muss mit
antiseptischen Mitteln behandelt werden.
Homöopatie:
3 x täglich Silicea D 12
Behandlung dauert mehrere Tage
Tipp:
2 x täglich Chlorhexidindigluconat-Lösung 2% oder 2 x täglich
Octenisept
Rezeptfrei in Apotheken erhältlich
Man sollte vor dem auftragen das Kinn mit etwas Wasser oder, sehr
gut geeignet mit etwas Johanniskrautöl vom groben Schmutz befreien.
(Vorsicht bei Katzen mit hellem Fell, das öl kann färben)
Die Flüssigkeit wird auf ein weiches Tuch gegeben und das Kinn
damit abgerieben.
Fettschwanz
Tritt
hauptsächlich bei potenten Katern auf. Es handelt sich um eine
krankhafte Talgproduktion eines bestimmten Hautbereichs und befällt
das erste Drittel der Schwanzoberseite. Das Haar wirkt in der Partie
fettig und sehr dünn. Es liegt dicht an. Es wird mit Spezialsalben
behandelt.
Tipp:
Bei leichtem Fettschwanz gibt’s Hilfen um ihn Ausstellungstauglich
zu machen. Da spülmittel fettlöslich ist, kann der Schwanz
damit gewaschen und gut ausgespült werden. Da die meisten Miezen
nicht so auf Wasser stehen kann man zu Trockenshampoo für Katzen
greifen z.B. Ventyl (bitte auf die Farbe des Puders achten) oder Kräuterpflegepuder
(erhältlich bei Beautyful Cats, unter Links Shops zu finden).
Das Puder wird einmassiert und lässt es über Nacht einwirken,
dann am nächsten Morgen mit einer Bürste ausbürsten,
wir können dafür eine Mason Pearson Bürste mit Naturhaar
empfehlen (ebenfalls bei Beautyful Cats erhältlich).
Sonnendermatitis
der Ohren
Tritt
am Oberrand der Ohren auf, wenn sie nicht pigmentiert sind. Sie röten
sich, schmerzen und können sogar Geschwüre bilden. Diese
Erkrankung kommt durch eine Sonnenallergie zustande. Empfindliche
Katzen sollte man daher im Schatten belassen und zusätzlich mit
einem Sunblocker eincremen.
Infektiöse
Hauterkrankungen
Entstehen
hauptsächlich durch Verletzungen z.B. von kleinen Machtkämpfen
untereinander. Es gehören dazu oberflächliche Infektionen
aufgrund von Kratzern oder Abszessen unter der Haut.
Hauttumore
Sie
sind meist die Folge einer heftigen Sonnendermatites. Oder es handelt
sich um Krebswucherungen, die durch ein Virus entstehen. Am Anfang
bemerkt man sie als harte Knötchen, die fest mit der Haut verbunden
sind. Sie können ziemlich groß werden. Meist treten sie
bei Katzen ab einem Alter von 8 Jahren auf. In seltenen schlimmeren
Fällen kann es zur Bildung von Metastasen kommen, die Innerhalb
weniger Monate zum Tod führen.